Als sich im Jahre 1951 ein junger Mann als neues Mitglied der Karnevalsgesellschaft Löstige Höhenhuuser anmeldete, ahnte niemand, dass er für über ein halbes Jahrhundert die Geschicke unserer Gesellschaft maßgeblich beeinflussen würde.
Am Sonntag, den 01. Februar 1931 erblickte Jupp Decker in Mülheim auf der Schleiermacher Straße um 11:50 Uhr als Sohn der Eheleute Maria & Joseph Decker das Licht der Welt. Getauft wurde er, wie es sich für einen "Jecken" gehört, am Karnevalssonntag.
Eigentlich ist sein Name ja Hans-Josef, jedoch nennt man Ihn liebevoll "Jupp". 1939 zog die Familie Decker von Mülheim nach Höhenhaus um. Bis 1941 besuchte Jupp Decker die Volksschule und wechselte dann auf die städtische Realschule für Knaben in der Dagobertstraße. Am 01. April 1949 begann er seine Lehre als technischer Zeichner bei der Mülheimer Firma Silika & Schamottefabriken Martin & Papenstecher AG in Mülheim.
Die ersten karnevalistischen Sporen hatte Jupp sich in den Jahren 1949 bis 1951 als Begründer und Präsident der Sitzungen der katholischen Jugend in Köln-Höhenhaus verdient. Im damaligen Pfarrsaal an der Honschaftsstraße, dem Bunker, ging es bei den ersten Sitzungen schon recht karnevalistisch zu, als Jupp Decker mit seinen Freunden Ewald Meiners und Peter Stump diese Veranstaltung aus dem Nichts mit eigenen Kräften startete. Das er bei diesen Sitzungen als Präsident auch in die "Bütt" stieg, war eine notwendige Bereicherung des Programms. Auch im Privatleben ging es vorwärts. 1951 lernte Jupp seine spätere Ehefrau Resi auf der Kirmes in Köln-Dünnwald kennen.
Auf den Sitzungen der Löstigen Höhenhuuser stellte er zunächst seine Fähigkeiten als Büttenredner unter Beweis. Doch bereits auf der Jahreshauptversammlung des Jahres 1953 wurde er im Alter von 22 Jahren vom Vorstand zum Präsidenten berufen. Hiermit trat er die Nachfolge von Josef Esser an und war damals der jüngste Karnevalspräsident einer Kölner Karnevalsgesellschaft. Im Saale Ludwig an der Berliner Straße wurde seine Amtseinführung anlässlich der Feier des Elften im Elften am 14. November 1953 gebührend gefeiert.
In Verbindung mit seinem Vater, dem damaligen Vorsitzenden Joseph Decker sen., hat er viele neue Wege für die Zukunft der KG Löstige Höhenhuuser vorgezeichnet und hat an der Durchsetzung gearbeitet.
Ein Dauerproblem war für ihn und die Gesellschaft die ungelöste Saalfrage in Höhenhaus. Herauszuheben war sicherlich die Idee der ersten "Kinositzung" die am 06. November 1954 im damaligen Helenen-Theater, dem späteren Filmdancing und dem heutigen Treffpunkt der Christengemeinde Ecclesia Köln, in die Vereinsgeschichte einging. Hier konnte der Präsident 11 Jahre lang seine Sitzungen mit dem Höhenhauser Publikum feiern.
Ein Meilenstein im Familienleben von Jupp Decker war die Heirat, am 27.10.1955 mit seiner Frau Resi. Aus dieser Verbindung heraus, wurde am 14.08.1957 das Töchterchen Anita geboren. Beide sind bis heute fester Bestandteil der Gesellschaft.
Seine beruflich schönste Zeit begann 1962 mit der Versetzung als Werksleiter nach Düsseldorf Erkrath. Noch heute erinnert er sich gerne an seinen damaligen Wohnsitz in seiner "Villa". Nur unter großem Zeitaufwand und mit hohem persönlichen Einsatz war es ihm möglich, seine Gesellschaft weiter durch die karnevalistischen Wogen zu geleiten.
Am 17. Januar 1964 veranstaltete die Gesellschaft das erste größere Jubiläum. Einen Festabend zum 25-jährigen Bestehen in der Gaststätte Braun. Hier konnte Jupp Decker sein 10-jähriges Präsdentenamt feiern.
Vielfältige Veranstaltungen prägten die nächsten Jahre wie Rosenmontagsbälle, Hausfrauennachmittage mit der SPD, Maskenbälle und zahlreiche Kostümfeste an verschiedenen Veranstaltungsorten.
In der Sammlung der Veranstaltungen fehlte dem Präsidenten nur noch eine zünftige Herrensitzung. Diese konnte Jupp Decker am 31. Januar 1965 in der Gaststätte Zimmermann vor 150 Hääre abhalten.
Am 15. Januar 1967 auf der "Großen Herrensitzung" in der Gaststätte Kuhn übergab sein Vater Joseph Decker sen. das Amt des Ersten Vorsitzenden an seinen Sohn Jupp Decker, der von nun an zwei Ämter bekleidete.
Seine aufopferrungsvolle Arbeit als Präsident und 1. Vorsitzender fand im Jahre 1973 seine Krönung, als die Karnevalsgesellschaft Löstige Höhenhuuser nach 6-jähriger hospitierender Mitgliedschaft, als ordentliches Mitglied im Festkomitee des Kölner Karnevals aufgenommen wurde. Dies entstand nicht zuletzt aus der guten Freunschaft zwischen dem damaligen Festkomitee-Präsidenten Ferdi Leisten. Es sei noch erwähnt, dass es durch seine Bemühungen möglich war, im Jahre 1972 und im Jubiläumsjahr 1973 am Rosenmontagszug teilzunehmen.
Neben den alljährlichen Veranstaltungen, wie Herren- und Prunksitzung, wurden im Laufe der Zeit auch viele Festveranstaltungen aus den verschiedensten Anlässen gefeiert. So ist wohl allen noch in bester Erinnerung das 40jähriges Gesellschafts-Jubiläum 1979, welches zusammen mit dem 25jährigen Präsidenten-Jubiläum im Panorama-Restaurant in der Kölner Messe gefeiert wurde.
Nach der Fertigstellung seines Hausanbaus 1983 im Mainweg, zog die Familie Decker wieder nach Höhenhaus zurück. Somit gingen 21 Jahre des "Pendelverkehrs" zwischen Erkrath und Höhenhaus zu Ende.
Auf der Prunksitzung am 23.01.1983 überreichte Festkomiteepräsident Heiner Mühr den Verdienstorden in Gold des Bundes Deutscher Karneval an Jupp Decker und Joseph Decker sen. Hiermit wurde ihr jahrelanger Einsatz für die Erhaltung des kölschen Brauchtums gewürdigt.
Sein 33-jähriges Präsidentenjubiläum konnte Jupp Decker am 01.02.1987 feiern. Auf diesem Jubiläumsfrühschoppen erhielt er den goldenen Verdienstorden des Festkomitees Kölner Karneval, verliehen von Festkomiteepräsident Ralf-Bernd Assenmacher.
Mit der Teinahme am 26.02.1990 am Rosenmontagszug durch Köln und der "Betreuung" eines Carnevalsvereins aus Domersleben, begann die persönliche Freundschaft mit dem damaligen Präsidenten des DCC Jochen Warnecke.
Als er im Juni 1991 nach der Schliessung des Werkes in Köln Mülheim in den wohlverdienten Ruhestand versetzt wurde, galt sein ganzes Engagement der Gesellschaft.
Die höchste Auszeichnung, die die das Festkomitee Kölner Karneval zu vergeben hat, erhielt Jupp Decker am 14.02.1998 auf der Prunk- & Kostümsitzung. Der Präsident des Festkomitees Hans-Horst Engels überreichte den goldenen Verdienstorden mit Brillianten an den Präsidenten der KG.
Auf dem Präsidentenabend am 01.12.2003 konnten sich Jupp Decker und Ludwig Sebus in das "Goldene Buch" des Festkomitees Kölner Karneval eintragen.
Das Wohl einmalige 50-jährige Jubiläum feierte Jupp Decker 2004 mit zahlreichen Gästen im Schützenheim von Höhenhaus. Nach über 37 Jahren übergab er in dem Jahr den Vorsitz der Gesellschaft an Manfred Schmitz. Jupp Decker Wurde auf der Herrensitzung am 18.01.2004 zum Ehrenvorsitzenden ernannt "mit lebenslangem Eintrittsrecht" zu allen Veranstaltungen der Löstigen Höhenhuuser.
Der 08.11.2006 wurde zu einem weiteren Höhepunkt in der Karnevalskarriere von Jupp Decker:
Die Verleihung der Goldenen Mütze durch die KG Alt Köllen vun 1883 e.V.
Mit der Feier zum 55-jährigen "Dienstjubiläum" am 30.11.2008 in der Museumshalle des Festkomitees Kölner Karneval stellte er unter den Kölner Karnevalspräsidenten einen Rekord für die "Ewigkeit" auf!
Im Jahr 2009, auf er Jahreshauptversammlung am 25.04., wurde Manfred Schmitz als Nachfolger von Jupp Decker in das Präsidentenamt von den Mitgliedern gewählt.
Am 06. Februar 2010 auf der Prunk- & Kostümsitzung wurde Jupp Decker zum Ehrenpräsidenten der Gesellschaft ernannt. Die Verabschiedung von der Karnevalsbühne wird er wohl so schnell nicht vergessen.
Auch heute noch steht uns Jupp Decker mit Rat und Tat in allen Fragen und Belangen zur Verfügung.
Was wäre unser Jupp ohne seinen Karneval???