Begonnen hat alles im Jahre 1939. Die ersten Siedlungen waren in Höhenhaus entstanden, und nach Jahren gemeinsamer Siedlerarbeit hatte man Freundschaften geschlossen, und fand nun Zeit, auch einmal im geselligen Kreis zueinander zu finden.
Die Siedler, die am Weidenbruch eine neue Heimat fanden, gründeten die Karnevalsgesellschaft "Löstige Höhenhuuser". Eine gute Resonanz fand die noch junge Gesellschaft bei der Höhenhauser Bevölkerung, so daß sie bald zu einem beachtlichen Faktor im Höhenhauser Vereinsleben wurde. Schnell fanden sich Freunde und Gönner, welche die finanziellen Voraussetzungen schafften. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges fand jedoch die kurze Blütezeit ein jähes Ende.
Tiefe Wunden hatte der Krieg in unserem Land hinterlassen. Mühsam ging es an den Wiederaufbau, und auch das Vereinsleben der Karnevalsgesellschaft "Löstige Höhenhuuser" wurde durch den tatkräftigen Einsatz einiger Mitglieder neu aktiviert. Mit einfachen Mitteln, einem Kassenbestand der keine großen Sprünge zuließ, wurden im Saale der Gaststätte Ludwig auf der Berliner Straße die ersten Karnevalsveranstaltungen durchgeführt.
Martin Sauer, der Gründungspräsident unserer Gesellschaft, fand schnell Freunde, die ihm bei dem Wiederaufbau unterstützten.
Bald wechselte Martin Sauer zur Karnevalsgesellschaft "Die Falkensteiner" um dort das Amt des Präsidenten zu übernehmen. Als Nachfolger wurden Gerd Vogt und Josef Esser bei den "Löstigen Höhenhuusern" benannt.
Im Jahre 1951 traten zwei neue Mitglieder in die Gesellschaft ein, Joseph Decker sen. und Jupp Decker jun.. Noch konnte keiner ahnen, daß diese Neuzugänge über mehrere Jahrzente hinweg die Geschicke der Gesellschaft maßgebend gestalten würden. Ihre neuen Ideen und starke Impulse gaben der Gesellschaft neuen Auftrieb. Schon auf der Jahreshauptversammlung im Frühjahr 1953 wurde Jupp Decker jun. vom Vorstand der Gesellschaft zum Präsidenten berufen. Anläßlich der Feier des Elften im Elften am 14. November 1953 im Saale Ludwig wurde seine Amtseinführung gebührend gefeiert.
Joseph Decker sen. wurde zum gleichen Zeitpunkt zum Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt. Seiner aufopfernden Tätigkeit, seinem Organisierungstalent und der gewissenhaften Verwaltung der finanziellen Mittel verdankten wir bald eine führende Position im Höhenhauser Vereinsleben.
Ein Problem, das Jahrzehnte das Vereinsleben belastete, war die ungelöste Saalfrage in Höhenhaus. Immer wieder wurden neue Möglichkeiten zur Lösung dieses Notstandes erarbeitet. Eine dieser Lösungen waren die Kino-Sitzungen im Helenen-Theater später auch unter dem Namen "Film-Dancing" bekannt.
Die erste Kino-Sitzung, der Karnevalsgesellschaft "Löstige Höhenhuuser" im Helenen-Theater, eine Feier des Elften im Elftem, fand am 6. November 1954 unter dem Präsidium von Jupp Decker jun. statt.
Elf Jahre lang feierten wir hier in diesem Filmtheater große und stimmungsvolle Sitzungen. Jupp Decker, unserem Präsidenten gelang es immer wieder diese schwierigen Veranstaltungen mit Elan, Schlagfertigkeit und Mutterwitz zu leiten.
Am 13. Januar 1965 wurde die Bühne des Helenen-Theaters das letze Mal zum närrischen Podium für unsere Gesellschaft. mit der eröffnung des "Film-Dancing"; vielleicht aber auch bedingt durch einen Wandel im Gesellschaftsleben, waren diese Sitzungen vor Stuhlreihen nicht mehr zeitgemäß.
Neue Möglichkeiten mußten gesucht und gefunden werden, und zunächst bot sich nur unser Vereinslokal, die Gaststätte Zimmermann, die heutige Gaststätte "Kroatia-Grill" als Veranstaltungslokal an. Hier starteten wir auch am 31. Januar 1965 die erste Herrensitzung in der Geschichte unserer Gesellschaft.
Im Jahre 1966 übernahm Jupp Decker jun. dann auch das Amt des 1.Vorsitzenden, das bis zu diesem Zeitpunkt sein Vater inne hatte. Seine erste Überrachung die er als neuer Vorsitzender seinem Vorstand unterbreitete war: "Wir stellen den Antrag auf die Mitgliedschaft im "Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823". Mit großer Skepsis wurde dieses Vorhaben in der Gesellschaft aufgenommen, aber unser Präsident setzte seinen Plan durch und schon bald traf er sich mit dem damaligen Präsidenten des Festkomitees Ferdi Leisten.
Dieser Dialog in Sachen "Kölscher Fasteleer" gipfelte in der Feststellung des Festkomiteepräsidenten: "Mir zwei liegen, wat der Fastelovend betrifft, op d`r gleichen Wellenlänge".
Auf der Jahreshauptversammlung des Festkomitees im Frühjahr 1967 wurde die Karnevalsgesellschaft "Löstige Höhenhuuser" einstimmig als Mitglied aufgenommen. Gleichzeitig traten wir auch dem Bund Deutscher Karneval e.V. bei.
Mit der Fertigstellung und Eröffnung der Gesamtschule Höhenhaus bot sich in der Session 1976 erstmals die Möglichkeit hier im Pädagogischen Zentrum Veranstaltungen durchzuführen. Nun waren wir in der Lage einen größeren Besucherkreis zu unseren Sitzungen einzuladen. Mit dieser Situation stellten sich neue Aufgaben. Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Mitglieder wurden aber auch diese Probleme gemeistert, und heute noch zählen die Prunk und Kostümsitzungen hier zu den Höhepunkten einer jeden Session.
Im Zuge des Abrisses und Neubaus der Gesamtschule und damit verbunden dem Wegfall unseres Sitzungssaals hat der Vorstand der KG im Jahr 2017 beschlossen, in das Dorint Hotel an der Messe in Köln Deutz umzuziehen.
Im Jahre 1968 wurde das Schützenheim der St. Hubertus-Schützenbruderschaft in Köln-Höhenhaus am Thuleweg fertiggestellt. Dank einer guten Zusammenarbeit mit der Schützenbruderschaft konnten wir hier unsere Karnevalstermine nach Belieben buchen. Trotz der Enge wurde hier jede Sitzung und jeder Maskenball zu einem besonderen Erlebnis. Oder war es gerade das enge Zusammenrücken, das die besondere Atmosphäre schuf, denn "em größte Wohnzimmer vun Höhenhuus" hatten damals nicht mehr als 150 Närrinnen und Narren Platz. "Un die moht m`r noch met dem Schoohnshöhnche erenn zoteere".
Neben unseren traditionellen Veranstaltungen haben wir auch aus den verschiedensten Anlässe schöne Feste gefeiert. Zum 30-jährigen Bestehen der Gesellschaft hatten wir ins Schützenheim eingeladen und mit Freunden und Gästen dieses Jubiläum stimmungsvoll begangen.
Jedoch wurde das 40-jährige Bestehen der Gesellschaft zusammen mit dem 25-jährigen Präsidentenjubiläum von Jupp Decker am 10. Januar 1979 im Panorama - Restaurant der Kölner messe zu einer glanzvollen Feier.
Ein weiterer Höhepunkt war das 50-jährige Jubiläum der Gesellschaft, welches wir am 11. November 1988 in der Willy Brand Gesmtschule feierten. Gerne erinnern wir uns auch an unsere letzte Festivität: 55 Jahre KG. "Löstige Höhenhuuser" - 40 Jahre Jupp Decker Präsident. Zu dieser Feier luden wir alle Freunde und Mitglieder ins Schützenheim ein.
Den Vorstand des Festkomitees, viele Präsidenten und Abordnungen befreundeter Gesellschaften konnten wir auf diesem Jubiläumsfrühschoppen begrüßen. Die Laudatio auf die Gesellschaft hielt der Ehrenpräsident des Festkomitees Ralf-Bernd Assenmacher.
Neben dem Sitzungskarneval hat die Gesellschaft viele Aktivitäten beim Straßenkarneval gezeigt. So zählt besonders der Höhenhauser Veedelszug zu den Ereignissen die wir schon seit Jahrzenten mit gestalten, und im Festausschuß Höhenhauser Vereine gemeinsam mit unserer Nachbargesellschaft für die Durchführung verantwortlich zeichnen. Unter der Mitwirkung der Höhenhauser Schulen und Vereine ist dieser Veedelszoch alljährlich zu einem großen Fest am Karnevals-Sonntag geworden. Dürfen wir jedoch feststellen, daß keine andere Begebenheit soviele Zuschauer auf die Straßen unseres Vorortes Höhenhaus bringt.
Aber auch an der Straßensitzung an Weiberfastnacht auf dem Wupperplatz ist unsere Gesellschaft in Verbindung mit der Willy-Brand-Gesamtschule, dem Stammtisch "Fröhliche Buben und Mädel" und der KG. "Naaksühle" maßgeblich beteiligt.
Im Jahre 1972 stellten die "Löstigen Höhenhuuser" erstmals einen Festwagen mit Fußgruppe im Kölner Rosenmontagszug. Seitdem haben wir schon oft an diesem stadtkölschen Ereignis teilgenommen, und immer wieder war es ein neues, ein anderes Erlebnis. Einer der schönsten Rosenmontagszüge war für uns der im Jahre 1989, als wir zum 50-jährigen Jubiläum unserer Gesellschaft auf dem großen "Brückenwagen" des Festkomitees teilnahmen. Aber auch der Rosenmontagszug 1990 wird uns allen in ständiger Erinnerung bleiben, ging er doch als "Sturmzug" in die Geschichte des Kölner Karnevals ein.
Im Jahre 1998 hat das Festkomitee das seltene Jubiläum unseres Präsidenten Jupp Decker gewürdigt, und unter dem Motto "4x11 Jahre Präsident" eine eigenne Gruppe mit Festwagen und Fußgruppe im Rosenmontagszug gestaltet. Rückblickend auf die Vereinsgeschichte gehören die vielen Rosenmontagszüge an denen unsere Gesellschaft aktiv beteiligt war sicher zu den schönsten Erlebnissen, die der Kölner Karneval bieten kann.
Der Rosenmontagszug des Jahres 1990 hatte für unsere Gesellschaft aber nicht nur im Bezug auf das Wetter eine nachhaltige Erinnerung.
War es doch der erste Zug nach der "Wende", und unsere Gesellschaft fuhr den einzigsten Wagen, der dieses Ereignis persiflierte, und so hatte uns der Zugleiter mit der Betreuung des Domerslebener Carnevals Club betraut, der auf Einladung des Herrn Oberbürgermeisters Norbert Burger teilnahm. Seitdem verbindet uns eine gute und schöne Freundschaft mit dieser Karnevalsgesellschaft aus Sachsen-Anhalt.
Bereits den Elften im Elften des Jahres 1991 feierten wir auf Einladung unserer Freunde in Domersleben und auch zum 11. im 11. 1996, der Domerslebener Carnevals-Club feierte sein 25-jähriges Jubiläum, reisten wir mit großer Abordnung an und gratulierten unseren Freunden zu Ihrem Jubiläum. Auf dieser Fahrt begleitete uns das WDR-Fernsehen und sendete einen Bericht unter dem Motto "Weekend".
Zu beiden Festterminen veranstaltete der DCC einen Karnevalsumzug, an dem wir natürlich teilgenommen haben. Auch für die Domerslebener war Köln und Höhenhaus schon zweimal das Ziel alljährlicher Vereinsfahrt.
Sicher gab es in der Vereinsgeschichte seit Gründung der Gesellschaft noch vieles, was für den Bestand und die Gestaltung der "Löstigen Höhenhuuser" wichtig war. Jedoch alle Einzelheiten hier aufzuzeichnen würde den Rahmen dieser Chronik sprengen.
Viele Höhepunkte konnten wir erleben, aber auch hier und da mußten wir einige Rückschläge verbuchen. Doch immer wieder war es die Freude an unserem vaterstädtischen Fest, die Vorstand und Mitglieder wieder zu neuen Aktivitäten motivierten, damit wir unserer Gründungsaufgabe, nämlich unseren Mitmenschen Freude und Frohsinn im Zeichen des Kölner Karnevals zu vermitteln, erfüllen können.
Dank der großzügigen Unterstützung vieler Freunde haben wir dieses Ziel immer erreicht, und hoffen auch weiterhin auf die Mithilfe aller, denen die Karnevalsgesellschaft "Löstige Höhenhuuser" etwas bedeutet. Mit diesem Vorsatz freuen wir uns auf viele frohe Stunden im Kreise unserer Karnevalsfreunde.